Psychische Gesundheit bei Kindern – Eltern-Screening-Tool
Dies ist ein Screening-Tool für Eltern, um das emotionale und verhaltensbezogene Wohlbefinden ihres Kindes zu überprüfen. Es richtet sich an Kinder im Alter von 4-16 Jahren und dauert nur 5 Minuten. Das Tool basiert auf dem Pediatric Symptom Checklist (PSC-17) und identifiziert potenzielle Aufmerksamkeits-, emotionale oder Verhaltensprobleme. Die Teilnahme ist vollständig anonym und vertraulich.
Warum sollten Sie Ihr Kind screenen? Die frühzeitige Erkennung von psychischen Gesundheits- und Verhaltensproblemen hilft Kindern, früher Unterstützung zu erhalten. Viele psychische Gesundheitsprobleme in der Kindheit sind behandelbar, und frühe Intervention führt zu besseren Ergebnissen.
⚠️ Wichtiger Hinweis
Dies ist keine Diagnose, sondern nur ein Screening-Tool. Es dient dazu, Kinder zu identifizieren, die möglicherweise eine weitere Untersuchung benötigen. Besprechen Sie die Ergebnisse mit dem Kinderarzt oder der Schule Ihres Kindes. Dieser Test ist anonym und vertraulich.
Psychische Gesundheit bei Kindern verstehen
Warum psychische Gesundheit bei Kindern wichtig ist
Psychische Gesundheitsprobleme sind in der Kindheit häufig:
Etwa 1 von 6 Kindern im Alter von 5-16 Jahren hat wahrscheinlich eine psychische Erkrankung
Viele werden nicht erkannt und nicht behandelt
Frühe Intervention verbessert die Ergebnisse erheblich
Probleme können Schule, Freundschaften und Familienleben beeinträchtigen
Was dieses Screening überprüft
Der PSC-17 identifiziert drei Hauptproblembereiche:
Internalisierende Probleme (Emotional):
Angst, Sorgen oder Furcht
Traurigkeit oder Depression
Sozialer Rückzug
Niedergeschlagene Stimmung oder Unglücklichsein
Externalisierende Probleme (Verhalten):
Aggression oder Kämpfen
Schwierigkeiten, Regeln zu befolgen
Trotz oder oppositionelles Verhalten
Hyperaktivität oder Impulsivität
Aufmerksamkeitsprobleme:
Konzentrationsschwierigkeiten
Leicht ablenkbar
Schwierigkeiten, Aufgaben zu beenden
Probleme mit Schularbeiten
Häufige psychische Gesundheitsprobleme in der Kindheit
Denken Sie an das Verhalten Ihres Kindes in den letzten Monaten. Berücksichtigen Sie, was für Ihr Kind typisch ist, nicht nur eine schlechte Woche. Bewerten Sie, wie oft jedes Verhalten auftritt. Seien Sie ehrlich – dies hilft festzustellen, ob Ihr Kind Unterstützung benötigt. Beantworten Sie alle Fragen für genaue Ergebnisse.
Für welches Kind? Wenn Sie mehrere Kinder haben, füllen Sie ein separates Screening für jedes Kind aus. Verschiedene Kinder können unterschiedliche Bedürfnisse haben.
Bewertungsskala:
Nie (0 Punkte)
Manchmal (1 Punkt)
Oft (2 Punkte)
Die 17 PSC-Fragen
Bitte bewerten Sie, wie oft Ihr Kind Folgendes erlebt:
Internalisierende/Emotionale Probleme
1. Fühlt sich traurig, unglücklich
2. Fühlt sich hoffnungslos
3. Ist schlecht auf sich selbst zu sprechen
4. Macht sich viele Sorgen
5. Scheint weniger Spaß zu haben
Aufmerksamkeitsprobleme
6. Ist zappelig, kann nicht still sitzen
7. Träumt zu viel vor sich hin
8. Lässt sich leicht ablenken
9. Hat Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren
10. Verhält sich, als wäre es von einem Motor angetrieben
Externalisierende/Verhaltensprobleme
11. Streitet mit anderen Kindern
12. Hört nicht auf Regeln
13. Versteht die Gefühle anderer Menschen nicht
14. Ärgert andere
15. Gibt anderen die Schuld für seine/ihre Probleme
16. Weigert sich zu teilen
17. Nimmt Dinge, die ihm/ihr nicht gehören
Ergebnisse & Interpretation
Wie die Bewertung funktioniert
Gesamtpunktzahl: Addieren Sie alle Punkte (0-34 möglich)
Nie = 0 Punkte
Manchmal = 1 Punkt
Oft = 2 Punkte
Subskala-Punktzahlen:
Internalisierend (Fragen 1-5): 0-10 Punkte
Aufmerksamkeit (Fragen 6-10): 0-10 Punkte
Externalisierend (Fragen 11-17): 0-14 Punkte
Interpretation:
Gesamtpunktzahl 15 oder höher: Deutet auf Bedarf für weitere Untersuchung hin
Subskala-Punktzahl 5 oder höher (7 für Externalisierend): Bedenken in diesem spezifischen Bereich
Wenn die Gesamtpunktzahl 15+ ist (Weitere Untersuchung erforderlich)
Was dies bedeutet: Ihre Antworten deuten darauf hin, dass Ihr Kind möglicherweise emotionale, verhaltensbedingte oder Aufmerksamkeitsschwierigkeiten erlebt, die eine professionelle Bewertung rechtfertigen.
Nächste Schritte:
Vereinbaren Sie einen Termin mit dem Kinderarzt oder Hausarzt Ihres Kindes
Bringen Sie Ihre Screening-Ergebnisse mit
Beschreiben Sie spezifische Verhaltensweisen und wann sie auftreten
Erwähnen Sie Auswirkungen auf Schule, Freundschaften oder häusliches Leben
Bitten Sie bei Bedarf um Überweisung zu einem Kinder- und Jugendpsychiater
Was zu erwarten ist:
Der Arzt wird detaillierte Fragen zu Ihrem Kind stellen
Möchte möglicherweise mit Ihrem Kind sprechen
Könnte Informationen von der Schule anfordern
Könnte zu einem Kinderarzt, Schulpsychologen oder Kinder- und Jugendpsychiater überweisen
Weitere Untersuchung bestimmt spezifische Bedürfnisse
Wichtig zu wissen:
Frühe Intervention hilft, eine Verschlimmerung von Problemen zu verhindern
Viele psychische Gesundheitsprobleme in der Kindheit sind gut behandelbar
Ihr Kind ist nicht „schlecht” – es kämpft möglicherweise mit etwas außerhalb seiner Kontrolle
Unterstützung ist verfügbar
Wenn die Punktzahl in einer Subskala hoch ist
Hohe internalisierende Punktzahl (5+): Deutet auf emotionale Schwierigkeiten wie Angst oder Depression hin
Sprechen Sie mit dem Arzt über die Stimmung Ihres Kindes
Überlegen Sie, ob es Auslöser gibt (Mobbing, familiärer Stress)
Schulpsychologe könnte hilfreich sein
Hohe Aufmerksamkeitspunktzahl (5+): Deutet auf mögliches ADHS oder Aufmerksamkeitsschwierigkeiten hin
Besprechen Sie dies mit dem Arzt und dem Lehrer Ihres Kindes
Bitten Sie bei Bedarf um eine ADHS-Bewertung
Strategien zu Hause und in der Schule können helfen
Hohe externalisierende Punktzahl (7+): Deutet auf Verhaltensschwierigkeiten hin
Arzt kann auf Störungen des Sozialverhaltens untersuchen
Elterntrainingsprogramme können sehr wirksam sein
Schulische Verhaltensunterstützung kann erforderlich sein
Wenn die Gesamtpunktzahl unter 15 liegt
Was dies bedeutet: Die Symptome Ihres Kindes deuten derzeit nicht auf erhebliche psychische Gesundheitsprobleme hin. Vertrauen Sie jedoch Ihren Instinkten als Elternteil.
Suchen Sie dennoch Hilfe, wenn:
Sie sich über bestimmte Verhaltensweisen Sorgen machen
Kürzlich signifikante Verhaltensänderungen aufgetreten sind
Probleme sich verschlimmern
Schulleistungen erheblich beeinträchtigt werden
Ihr Kind ausdrückt, Hilfe zu wollen
Andere Bedenken bestehen (Schlaf, Essen, Freundschaften)
Hilfe für Ihr Kind bekommen
Erste Schritte
Kinderarzt oder Hausarzt Ihres Kindes:
Erste Anlaufstelle für psychische Gesundheitsbedenken
Kann zu spezialisierten Diensten überweisen
Kann bei Bedarf Medikamente verschreiben (selten bei Kindern)
Schule:
Sprechen Sie mit Klassenlehrer oder Schulpsychologen
Bitten Sie um Bewertung, wenn das Lernen beeinträchtigt ist
Schulberatung kann verfügbar sein
Schulpsychologische Bewertung
Verhaltenspläne
Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie:
Spezialisierte psychische Gesundheitsdienste für unter 18-Jährige
Erfordert Überweisung vom Arzt oder der Schule
Bewertung und Behandlung für mittlere bis schwere Probleme
Kann mehrere Monate für einen Termin dauern
Behandlungsmöglichkeiten für Kinder
Gesprächstherapien:
Spieltherapie (jüngere Kinder)
Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)
Familientherapie
Kunst- oder Musiktherapie
Elternprogramme:
Positive Erziehungsstrategien
Umgang mit schwierigem Verhalten
Verbesserung der Eltern-Kind-Beziehung
Verfügbar über Krankenkassen oder Beratungsstellen
Schulische Unterstützung:
Individueller Förderplan
Zusätzliche Unterstützung im Unterricht
Kleingruppenarbeit
Sensorische oder Bewegungspausen
Medikamente:
Bei Kindern vorsichtig eingesetzt
Hauptsächlich für ADHS oder schwere Angst/Depression
Immer neben Therapie
Verschrieben von Spezialisten, nicht vom Hausarzt
Unterstützungsorganisationen
Nummer gegen Kummer (Elterntelefon): 0800 111 0 550
Unterstützung für Familien mit Kindern bis 3 Jahre
Caritas, Diakonie, AWO:
Erziehungsberatungsstellen vor Ort
Familienberatung
Nummer gegen Kummer (Kinder- und Jugendtelefon): 116 111
Für ältere Kinder/Jugendliche
Mo-Sa 14-20 Uhr
Ihr Kind zu Hause unterstützen
Eine unterstützende Umgebung schaffen
Emotionale Unterstützung:
Hören Sie ohne zu urteilen zu
Validieren Sie ihre Gefühle
Schaffen Sie einen sicheren Raum zum Sprechen
Regelmäßige gemeinsame Qualitätszeit
Zeigen Sie bedingungslose Liebe
Routine und Struktur:
Konsequente Schlafens- und Essenszeiten
Klare, angemessene Regeln
Vorhersehbarer Tagesablauf
Begrenzte Bildschirmzeit
Regelmäßige körperliche Aktivität
Positive Disziplin:
Loben Sie gutes Verhalten spezifisch
Natürliche Konsequenzen, wenn angemessen
Bleiben Sie bei schwierigem Verhalten ruhig
Setzen Sie klare Grenzen
Folgen Sie konsequent durch
Kommunikation:
Altersentsprechende Gespräche
Stellen Sie offene Fragen
Bemerken Sie Verhaltensänderungen
Nehmen Sie ihre Bedenken ernst
Beziehen Sie sie in Lösungen ein
Wann dringende Hilfe suchen:
Kind spricht über Selbstverletzung oder Suizid
Schweres Verhalten, das sich selbst oder andere gefährdet
Schnelle Verschlechterung der Funktionsfähigkeit
Weigerung zu essen oder zu trinken
Anzeichen von Missbrauch oder Trauma
Notfallkontakte:
112 für unmittelbare Gefahr
Notaufnahme für psychische Gesundheitskrise
Kinderarzt für dringenden Termin
Kinder- und Jugendpsychiatrie-Krisendienst (falls bereits in Behandlung)
Häufige Bedenken von Eltern
Häufig gestellte Fragen
„Ist das nur eine Phase?” Einige Verhaltensweisen sind entwicklungsbedingt, aber wenn sie anhalten, Belastung verursachen oder das tägliche Leben beeinträchtigen, suchen Sie Rat.
„Wird mein Kind stigmatisiert?” Frühe Unterstützung hilft, eine Verschlimmerung von Problemen zu verhindern. Eine Diagnose (falls erforderlich) öffnet Türen zu angemessener Hilfe.
„Bin ich ein schlechter Elternteil?” Psychische Gesundheitsprobleme werden nicht durch schlechte Erziehung verursacht. Sie resultieren aus komplexen Faktoren einschließlich Genetik, Umgebung und Biologie.
„Werden Medikamente die Persönlichkeit meines Kindes verändern?” Medikamente (selten bei Kindern verwendet) zielen darauf ab, Ihrem Kind zu helfen, es selbst zu sein, ohne schwächende Symptome.
„Was ist, wenn ich mir keine private Hilfe leisten kann?” Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten. Beratungsstellen bieten ebenfalls Unterstützung. Lassen Sie Kosten nicht verhindern, Hilfe zu suchen.
„Sollte ich es der Schule meines Kindes sagen?” Ja – Schulen können wertvolle Unterstützung und Verständnis bieten.
Für verschiedene Altersgruppen
Altersspezifische Überlegungen
Alter 4-7:
Emotionsregulation entwickelt sich noch
Können Belastung durch Verhalten ausdrücken
Spieltherapie oft am wirksamsten
Erziehungsstrategien entscheidend
Alter 8-12:
Gleichaltrigen-Beziehungen werden wichtig
Akademischer Druck steigt
Können an Gesprächstherapie teilnehmen
Schulische Unterstützung wesentlich
Alter 13-16:
Jugendliche Gehirnentwicklung
Identitätsbildung-Herausforderungen
Können sich gegen elterliche Beteiligung wehren
Wollen Unabhängigkeit in der Behandlung
Gleichaltrigeneinfluss stark
Risikoverhaltensweisen nehmen zu
Verschiedene Altersgruppen erfordern unterschiedliche Ansätze – besprechen Sie dies mit Fachleuten.
Wissenschaftliche Quelle & Haftungsausschluss
Dieses Screening basiert auf: Pediatric Symptom Checklist (PSC-17)
Referenz: Gardner, W., Murphy, M., Childs, G., et al. (1999). The PSC-17: A brief pediatric symptom checklist with psychosocial problem subscales. A report from PROS and ASPN. Ambulatory Child Health, 5(3), 225-236.
Deutsche Anwendung: Das PSC wird international in der pädiatrischen Praxis eingesetzt und ist in Deutschland als Screening-Instrument für psychosoziale Probleme bei Kindern anerkannt.
Wichtiger Haftungsausschluss: Dieses Online-Screening-Tool ist kein diagnostisches Instrument. Es bietet nur eine Orientierung und kann keine professionelle Bewertung durch einen qualifizierten Arzt ersetzen. Dieses Tool hilft, Kinder zu identifizieren, die von einer weiteren Bewertung profitieren könnten. Wenn Ihr Kind in unmittelbarer Gefahr ist oder schwere Symptome erlebt, kontaktieren Sie dringend Ihren Kinderarzt, rufen Sie 112 an oder gehen Sie in die Notaufnahme. Vertrauen Sie Ihren elterlichen Instinkten. Dieses Tool dient nur zu Informationszwecken. Wir speichern keine persönlichen Informationen (DSGVO-konform).