Essstörungstest – Überprüfen Sie Ihre Beziehung zum Essen
Dies ist ein Screening-Tool für Essstörungen, einschließlich Anorexie (Magersucht), Bulimie (Ess-Brech-Sucht) und Binge-Eating-Störung (Essanfälle). Es richtet sich an alle, die sich Sorgen über ihr Essverhalten oder ihr Körperbild machen. Das Ausfüllen dauert 5-10 Minuten und basiert auf validierten Screening-Tools einschließlich des SCOFF-Fragebogens. Die Teilnahme ist vollständig anonym und vertraulich.
Was sind Essstörungen? Essstörungen sind ernsthafte psychische Erkrankungen, die eine ungesunde Beziehung zu Nahrung, Essen, Körpergewicht und Körperbild beinhalten. Sie betreffen Menschen jeden Alters, Geschlechts und Hintergrunds.
⚠️ Wichtiger Hinweis
Dies ist keine Diagnose, sondern nur ein Screening-Tool. Essstörungen sind mit angemessener Unterstützung behandelbar. Besprechen Sie die Ergebnisse mit Ihrem Hausarzt oder einem Spezialisten für Essstörungen. Wenn Sie einen medizinischen Notfall erleben (z.B. Herzrasen, Schwindel, Ohnmacht), suchen Sie sofort Hilfe. Dieser Test ist anonym und vertraulich.
Essstörungen verstehen
Arten von Essstörungen
Anorexia Nervosa (Magersucht):
Einschränkung der Nahrungsaufnahme und extremer Gewichtsverlust
Intensive Angst vor Gewichtszunahme
Verzerrtes Körperbild
Sich selbst als übergewichtig wahrnehmen, obwohl man untergewichtig ist
Bulimia Nervosa (Ess-Brech-Sucht):
Episoden von Essanfällen gefolgt von kompensatorischem Verhalten
Kompensation durch Erbrechen, Abführmittel oder übermäßige Bewegung
Kontrollverlust während der Essanfälle
Selbstwertgefühl stark beeinflusst durch Körperform und Gewicht
Binge-Eating-Störung (Essanfälle):
Regelmäßige Episoden, in denen große Mengen an Nahrung gegessen werden
Kontrollverlust beim Essen
Essen, wenn man nicht hungrig ist oder bis man sich unangenehm voll fühlt
Danach Schuldgefühle, Scham oder Bedrängnis
Sonstige spezifizierte Fütter- oder Essstörungen (OSFED):
Essstörungssymptome, die nicht in andere Kategorien passen
Können genauso ernst sein und erfordern Behandlung
Warnzeichen
Beschäftigung mit Gewicht, Essen oder Körperform
Strenge Diäten oder Essensrituale
Vermeidung, mit anderen zu essen
Übermäßige Bewegung
Häufige Toilettengänge nach dem Essen
Verwendung von Diätpillen, Abführmitteln oder Entwässerungsmitteln
Der Screening-Test
Anleitung
So füllen Sie den Test aus:
Beantworten Sie ehrlich Ihre Erfahrungen und Verhaltensweisen. Denken Sie an die letzten Monate. Wählen Sie die Antwort, die Sie am besten beschreibt. Es gibt keine richtigen oder falschen Antworten. Alle Fragen sollten für genaue Ergebnisse beantwortet werden.
Hinweis: Dieses Screening enthält Fragen zu Essverhalten, Körperbild und Kontrolle über das Essen. Wenn sich Fragen schwierig anfühlen, nehmen Sie sich Zeit oder machen Sie eine Pause.
Teil 1: SCOFF-Fragen (5 Kernfragen)
Diese fünf Fragen screenen auf Hauptmerkmale von Essstörungen:
1. Führen Sie bei sich Erbrechen herbei, weil Sie sich unangenehm voll fühlen?
2. Machen Sie sich Sorgen, dass Sie die Kontrolle darüber verloren haben, wie viel Sie essen?
3. Haben Sie in den letzten drei Monaten mehr als 6 kg (ca. 14 Pfund) abgenommen?
4. Glauben Sie, dass Sie dick sind, wenn andere sagen, dass Sie zu dünn sind?
5. Würden Sie sagen, dass Essen Ihr Leben dominiert?
Teil 2: Erweiterte Bewertungsfragen
Körperbild und Gewichtssorgen
6. Wie stark beeinflussen Ihr Gewicht oder Ihre Körperform, wie Sie über sich selbst denken?
7. Sind Sie mit Ihren Essmustern zufrieden?
8. Wie oft wiegen Sie sich?
9. Vermeiden Sie bestimmte soziale Situationen wegen Bedenken über Essen oder Ihren Körper?
Essverhalten
10. Essen Sie jemals heimlich?
11. Wie oft machen Sie strenge Diäten?
12. Vermeiden Sie es zu essen, wenn Sie hungrig sind?
13. Nach dem Essen fühlen Sie sich:
Kompensatorisches Verhalten
14. Treiben Sie Sport, um das Essen zu kompensieren?
15. Haben Sie sich jemals nach dem Essen zum Erbrechen gebracht?
16. Haben Sie Abführmittel, Entwässerungsmittel oder Diätpillen verwendet, um Ihr Gewicht zu kontrollieren?
Essanfälle
17. Haben Sie Episoden, in denen Sie in kurzer Zeit eine große Menge an Nahrung essen?
18. Wenn dies geschieht, fühlen Sie sich außer Kontrolle?
Ergebnisse & Interpretation
Wie die Bewertung funktioniert
SCOFF-Fragen (Fragen 1-5):
2 oder mehr „Ja”-Antworten deuten auf eine mögliche Essstörung hin
Hohe Sensitivität für die Erkennung von Anorexie und Bulimie
Erweiterte Bewertung: Zusätzliche Fragen helfen zu identifizieren:
Schweregrad der Bedenken
Spezifische Essstörungssymptome
Auswirkungen auf das tägliche Leben
Bedarf an professioneller Bewertung
Wenn Sie ein hohes Risiko bewertet haben (2+ bei SCOFF oder viele besorgniserregende Antworten)
Was dies bedeutet: Ihre Antworten deuten auf Symptome hin, die mit einer Essstörung übereinstimmen. Dies ist eine ernste, aber behandelbare Erkrankung, die professionelle Unterstützung erfordert.
Nächste Schritte:
Vereinbaren Sie so bald wie möglich einen Termin mit Ihrem Hausarzt
Seien Sie ehrlich über Ihr Essverhalten und Ihre Sorgen
Bitten Sie um eine Überweisung zu Essstörungsdiensten
Erwägen Sie, eine Selbsthilfeorganisation für Unterstützung und Beratung zu kontaktieren
Wichtig zu wissen:
Essstörungen sind psychische Erkrankungen, keine Entscheidungen
Frühe Intervention verbessert die Ergebnisse erheblich
Behandlung funktioniert – vollständige Genesung ist möglich
Sie verdienen Unterstützung und müssen nicht alleine kämpfen
Medizinische Bedenken, auf die Sie achten sollten: Wenn Sie eines davon erleben, suchen Sie dringende medizinische Hilfe:
Schneller Gewichtsverlust
Ohnmacht oder Schwindel
Unregelmäßiger Herzschlag
Extreme Schwäche
Schwere Dehydrierung
Wenn Sie mittlere Bedenken bewertet haben
Was dies bedeutet: Sie zeigen einige Warnzeichen oder ungesunde Muster mit Essen und Körperbild, obwohl sie möglicherweise noch nicht die Kriterien für eine diagnostizierte Essstörung erfüllen.
Nächste Schritte:
Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt über Ihre Bedenken
Erwägen Sie eine Beratung, um Körperbildprobleme anzugehen
Beobachten Sie, ob sich Symptome verschlimmern
Lernen Sie gesunde Bewältigungsstrategien
Kontaktieren Sie eine Beratungsstelle für Informationen und Unterstützung
Prävention ist wichtig: Die frühzeitige Behandlung von Bedenken kann die Entwicklung einer vollständigen Essstörung verhindern. Warten Sie nicht, bis sich die Dinge verschlimmern, um Hilfe zu suchen.
Wenn Sie ein niedrigeres Risiko bewertet haben
Was dies bedeutet: Ihre Antworten deuten derzeit nicht auf eine Essstörung hin. Wenn Sie jedoch Bedenken bezüglich Ihrer Beziehung zum Essen oder Ihrem Körper haben, lohnt es sich dennoch, mit jemandem zu sprechen.
Denken Sie daran:
Jeder hat gelegentlich negative Körpergedanken
Diätkultur beeinflusst die meisten Menschen
Wenn Sie besorgt sind, vertrauen Sie Ihren Instinkten und suchen Sie Rat
Prävention und frühe Unterstützung sind wertvoll
Hilfe bekommen & Behandlung
Behandlungsmöglichkeiten
Essstörungen sind behandelbar. Wirksame Behandlungen umfassen:
Therapie:
Kognitive Verhaltenstherapie für Essstörungen (KVT-ED): Behandelt Gedanken und Verhaltensweisen rund ums Essen
Familienbasierte Behandlung (FBT): Besonders wirksam für junge Menschen
Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT): Hilft bei der Emotionsregulation
Private Behandlung: Falls verfügbar und erschwinglich:
Private Therapeuten, spezialisiert auf Essstörungen
Private Kliniken und Behandlungszentren
Für Familie und Freunde
Jemanden mit einer Essstörung unterstützen
Wie Sie helfen können:
Sorge ausdrücken ohne zu urteilen
Keine Kommentare über Aussehen oder Gewicht
Ihr Essen nicht überwachen
Professionelle Hilfe ermutigen
Geduld haben – Genesung braucht Zeit
Sich über Essstörungen informieren
Auf Ihr eigenes Wohlbefinden achten
Was Sie vermeiden sollten zu sagen:
„Iss einfach” oder „Warum hörst du nicht einfach auf?”
„Du siehst gesund/gut aus” (sie könnten das als „dick” hören)
„Wenigstens hast du nicht [eine andere Art von Essstörung]”
Kommentare über den Körper oder die Essensauswahl von irgendjemandem
Gewichtsverlust loben
Unterstützung für sich selbst bekommen:
Angehörigen-Hotline
Selbsthilfegruppen für Familien
Therapie für sich selbst
Informationen und Bildung über Essstörungen
Dringende Bedenken: Wenn sich die Gesundheit der Person schnell verschlechtert, sie jede Hilfe ablehnt oder unmittelbare medizinische Gefahr besteht, kontaktieren Sie dringend ihren Hausarzt oder rufen Sie 112 an.
Medizinische Komplikationen
Körperliche Auswirkungen von Essstörungen
Essstörungen können ernsthafte medizinische Komplikationen verursachen:
Anorexie:
Knochenverlust (Osteoporose)
Herzprobleme
Niedriger Blutdruck
Nierenprobleme
Anämie
Ausbleiben der Menstruation
Bulimie:
Zahnverfall durch Magensäure
Elektrolyt-Ungleichgewichte
Herzprobleme
Verdauungsprobleme
Geschwollene Speicheldrüsen
Binge-Eating-Störung:
Typ-2-Diabetes
Hoher Blutdruck
Herzkrankheit
Gelenkprobleme
Schlafapnoe
Alle Typen können verursachen:
Müdigkeit und Schwäche
Konzentrationsschwierigkeiten
Depression und Angst
Soziale Isolation
Frühe Behandlung verhindert viele dieser Komplikationen. Viele körperliche Auswirkungen können sich mit der Genesung verbessern oder umkehren.
Wissenschaftliche Quelle & Haftungsausschluss
Dieses Screening basiert auf:
SCOFF-Fragebogen (Morgan et al., 1999) – validiertes Screening-Tool für Essstörungen
Zusätzliche Fragen basierend auf diagnostischen Kriterien für Essstörungen
Referenz: Morgan, J.F., Reid, F., & Lacey, J.H. (1999). The SCOFF questionnaire: Assessment of a new screening tool for eating disorders. BMJ, 319(7223), 1467-1468.
Deutsche Validierung: Kutz, A.M., et al. (2008). Validation of the German version of the SCOFF questionnaire for screening of eating disorders. Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, 36(1), 51-57.
Wichtiger Haftungsausschluss: Dieses Online-Screening-Tool ist kein diagnostisches Instrument. Es bietet nur eine Orientierung und kann keine professionelle medizinische Bewertung durch einen Essstörungsspezialisten ersetzen. Essstörungen sind ernsthafte medizinische Erkrankungen, die eine fachkundige Behandlung erfordern. Wenn Sie medizinische Komplikationen oder eine Krise erleben, suchen Sie sofort Hilfe bei Ihrem Hausarzt oder in der Notaufnahme. Genesung ist mit angemessener Behandlung möglich. Dieses Tool dient nur zu Informationszwecken. Wir speichern keine persönlichen Gesundheitsinformationen (DSGVO-konform).