Wochenbettdepression Test – Überprüfen Sie Ihre psychische Gesundheit nach der Geburt
Eine Wochenbettdepression (postpartale Depression) ist mehr als nur der „Baby-Blues”. Während der Baby-Blues nach der Geburt häufig vorkommt und innerhalb von zwei Wochen abklingt, ist die Wochenbettdepression eine ernsthafte psychische Erkrankung, die bis zu einer von sieben Müttern betrifft. Sie kann jederzeit im ersten Jahr nach der Geburt auftreten und erfordert professionelle Unterstützung. Dieser Test richtet sich an Mütter, die kürzlich entbunden haben und ihre emotionale Gesundheit überprüfen möchten. Die Durchführung dauert nur 3-5 Minuten und basiert auf der Edinburgh Postnatal Depression Scale (EPDS), einem weltweit anerkannten Screening-Instrument.
⚠️ Wichtiger Hinweis
Dieser Test ist kein Ersatz für eine medizinische Diagnose, sondern lediglich ein Screening-Instrument. Eine Wochenbettdepression ist behandelbar. Besprechen Sie Ihre Ergebnisse unbedingt mit Ihrem Arzt, Ihrer Hebamme oder einem Psychotherapeuten. Wenn Sie Gedanken haben, sich selbst oder Ihrem Baby Schaden zuzufügen, suchen Sie sofort Hilfe auf – rufen Sie den Notruf 112 oder die Telefonseelsorge (0800 111 0 111) an. Dieser Test ist anonym und vertraulich.
Anleitung zum Ausfüllen des Tests
Bitte beantworten Sie alle Fragen ehrlich und basierend auf Ihren Gefühlen in den letzten 7 Tagen. Denken Sie nicht nur an heute, sondern an die vergangene Woche insgesamt. Wählen Sie die Antwort, die am ehesten beschreibt, wie Sie sich gefühlt haben. Es gibt keine richtigen oder falschen Antworten – Ihre persönliche Einschätzung zählt. Alle zehn Fragen sollten beantwortet werden, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten. Wichtig: Dieses Screening kann sowohl während der Schwangerschaft als auch bis zu einem Jahr nach der Geburt verwendet werden.
Die 10 Fragen der Edinburgh Postnatal Depression Scale
Frage 1: Fähigkeit zu lachen
Ich konnte lachen und die lustigen Seiten der Dinge sehen:
Frage 2: Freude und Vorfreude
Ich habe mich auf Dinge gefreut:
Frage 3: Selbstvorwürfe
Ich habe mir unnötigerweise Vorwürfe gemacht, wenn etwas schief ging:
Frage 4: Ängstlichkeit
Ich war ängstlich oder besorgt ohne guten Grund:
Frage 5: Angst und Panik
Ich habe mich ohne wirklichen Grund erschrocken oder panisch gefühlt:
Frage 6: Überforderung
Ich hatte das Gefühl, dass alles zu viel für mich wird:
Frage 7: Schlafstörungen
Ich war so unglücklich, dass ich Schwierigkeiten beim Schlafen hatte:
Frage 8: Traurigkeit
Ich habe mich traurig oder elend gefühlt:
Frage 9: Weinen
Ich war so unglücklich, dass ich geweint habe:
Frage 10: Selbstverletzungsgedanken ⚠️
Der Gedanke, mir selbst Schaden zuzufügen, ist mir gekommen:
Wenn Sie bei dieser Frage etwas anderes als „Niemals” angekreuzt haben, sprechen Sie bitte umgehend mit einem Arzt, einer Hebamme oder rufen Sie den Notruf 112 oder die Telefonseelsorge (0800 111 0 111) an.
Ergebnisse & Interpretation
Wie die Bewertung funktioniert
Jede Antwort wird mit 0-3 Punkten bewertet. Die Gesamtpunktzahl reicht von 0-30.
Interpretation der Punktzahl:
0-9 Punkte: Unwahrscheinlich, dass eine Wochenbettdepression vorliegt
10-12 Punkte: Mögliche Wochenbettdepression – sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme
13+ Punkte: Wahrscheinliche Wochenbettdepression – suchen Sie zeitnah professionelle Hilfe auf
Wichtig: Jede Antwort auf Frage 10 (Selbstverletzungsgedanken), die nicht „Niemals” lautet, erfordert sofortige professionelle Aufmerksamkeit, unabhängig von der Gesamtpunktzahl.
Wenn Sie 0-9 Punkte erreicht haben (Geringeres Risiko)
Was dies bedeutet: Ihre Antworten deuten darauf hin, dass Sie wahrscheinlich keine Wochenbettdepression haben. Es ist jedoch normal, nach der Geburt eines Kindes einige schwierige Emotionen zu erleben.
Denken Sie daran:
Der Baby-Blues betrifft die meisten neuen Mütter (50-80%)
Der Baby-Blues klingt normalerweise innerhalb von 2 Wochen ab
Wenn sich die Symptome verschlimmern oder anhalten, suchen Sie Rat
Die Pflege Ihrer psychischen Gesundheit ist wichtig
Unterstützen Sie sich selbst:
Ruhen Sie sich aus, wenn das Baby schläft
Bitten Sie Familie und Freunde um Hilfe
Vernetzen Sie sich mit anderen frischgebackenen Eltern
Seien Sie nachsichtig mit sich selbst – die Anpassung braucht Zeit
Wenn Sie 10-12 Punkte erreicht haben (Mögliche Wochenbettdepression)
Was dies bedeutet: Ihre Antworten deuten darauf hin, dass Sie möglicherweise an einer Wochenbettdepression leiden. Dies ist eine häufige und behandelbare Erkrankung – Sie sind nicht allein.
Nächste Schritte:
Vereinbaren Sie einen Termin mit Ihrem Hausarzt, Gynäkologen oder Ihrer Hebamme
Bringen Sie Ihre Testergebnisse zum Gespräch mit
Seien Sie ehrlich darüber, wie Sie sich fühlen
Warten Sie nicht, bis sich die Symptome verschlimmern
Wissen Sie:
Eine Wochenbettdepression ist nicht Ihre Schuld
Sie bedeutet nicht, dass Sie eine schlechte Mutter sind
Eine Behandlung ist wirksam und verfügbar
Viele Mütter erleben dies
Wenn Sie 13+ Punkte erreicht haben (Wahrscheinliche Wochenbettdepression)
Was dies bedeutet: Ihre Antworten deuten stark auf eine Wochenbettdepression hin. Dies ist eine ernste, aber behandelbare Erkrankung, die professionelle Unterstützung erfordert.
Handeln Sie jetzt:
Kontaktieren Sie so bald wie möglich Ihren Hausarzt, Gynäkologen oder Ihre Hebamme
Erklären Sie, dass Sie mit Ihrer postnatalen psychischen Gesundheit zu kämpfen haben
Bitten Sie bei Bedarf um einen dringenden Termin
Versuchen Sie nicht, alleine damit fertig zu werden
Wenn Sie sich in einer Krise befinden:
Sie haben Gedanken daran, sich selbst oder Ihrem Baby Schaden zuzufügen
Sie fühlen sich unfähig zu bewältigen
Sie brauchen sofortige Unterstützung
Rufen Sie den Notruf 112 an oder gehen Sie in die Notaufnahme
Wochenbettdepression verstehen
Was ist eine Wochenbettdepression?
Die Wochenbettdepression (auch postnatale oder postpartale Depression genannt) ist eine Form der Depression, die viele Eltern nach der Geburt eines Kindes erleben. Im Gegensatz zum „Baby-Blues”, der normalerweise einige Tage bis zwei Wochen dauert, gilt für die Wochenbettdepression:
Dauert länger (Wochen bis Monate, wenn unbehandelt)
Hat schwerere Symptome
Beeinträchtigt das tägliche Funktionieren
Erfordert Behandlung
Häufige Symptome
Anhaltende Traurigkeit oder niedergedrückte Stimmung
Verlust des Interesses an Aktivitäten
Schwierigkeiten, eine Bindung zum Baby aufzubauen
Rückzug von Familie und Freunden
Überwältigende Gefühle der Unzulänglichkeit
Übermäßige Sorge um das Baby
Mangel an Energie oder Motivation
Veränderungen des Appetits oder Schlafes (über die normale Neugeborenen-Störung hinaus)
Konzentrationsschwierigkeiten oder Schwierigkeiten bei Entscheidungen
Gedanken an Selbstverletzung (suchen Sie sofort Hilfe)
Risikofaktoren
Frühere Depression oder Angststörung
Schwierige Schwangerschaft oder Geburt
Mangelnde Unterstützung
Finanzieller Stress
Beziehungsprobleme
Trauma- oder Missbrauchsgeschichte
Familiäre Vorgeschichte von Depressionen
Behandlung & Unterstützung
Behandlungsmöglichkeiten
Eine Wochenbettdepression ist gut behandelbar. Die Behandlung umfasst normalerweise:
Psychotherapie:
Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)
Interpersonelle Therapie
Beratung
Gruppentherapie mit anderen neuen Müttern
Medikamente:
Antidepressiva (während des Stillens sicher – besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt)
Werden normalerweise mit Therapie kombiniert
Wirkung setzt nach 2-4 Wochen ein
Unterstützungsdienste:
Hebammenbetreuung
Perinatale psychiatrische Dienste
Mutter-Kind-Einheiten (bei schweren Fällen)
Selbsthilfegruppen für neue Mütter
Selbstfürsorge-Strategien:
Ruhen Sie sich aus, wann immer möglich
Nehmen Sie Hilfe von anderen an
Sanfte Bewegung (nach ärztlicher Freigabe)
Gesunde Ernährung
Kontakt zu anderen Eltern
Haben Sie Geduld mit sich selbst
Hilfe finden in Deutschland
Ihr Hausarzt oder Gynäkologe: Erste Anlaufstelle für postnatale psychische Gesundheit
Hebammen: Bieten Nachsorge und können bei psychischen Problemen unterstützen
Psychiatrische und psychotherapeutische Dienste: Spezialisierte Unterstützung während und nach der Schwangerschaft
Nationale Organisationen:
Schatten & Licht e.V.: Selbsthilfeorganisation für peripartale psychische Erkrankungen
Frühe Hilfen: Beratung und Unterstützung für Familien mit Kindern bis 3 Jahre
Pro Familia: Beratung zu Schwangerschaft und Familie
Wellcome: Praktische Unterstützung für Familien nach der Geburt
Psychiatrischer Notdienst: Über Ihre Stadt/Region verfügbar
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116 117
Notruf: 112 (bei unmittelbarer Gefahr)
Für Partner und Familie
Jemanden mit Wochenbettdepression unterstützen
Wenn jemand, der Ihnen nahesteht, an einer Wochenbettdepression leidet:
Was Sie tun können:
Hören Sie ohne zu urteilen zu
Ermutigen Sie sie, professionelle Hilfe zu suchen
Helfen Sie bei praktischen Aufgaben (Kochen, Putzen, Kinderbetreuung)
Geben Sie ihnen Zeit zum Ausruhen
Versichern Sie ihnen, dass sie gute Eltern sind
Haben Sie Geduld – die Genesung braucht Zeit
Nehmen Sie ihre Gefühle ernst
Was Sie nicht sagen sollten:
„Reiß dich einfach zusammen”
„Du solltest glücklich sein – du hast ein Baby”
„Andere haben es schlimmer”
„Du übertreibst”
Kümmern Sie sich auch um sich selbst: Jemanden mit Depression zu unterstützen, kann herausfordernd sein. Stellen Sie sicher, dass auch Sie Unterstützung haben und machen Sie Pausen, wenn nötig.
Wissenschaftliche Quelle & Haftungsausschluss
Dieses Screening basiert auf: Edinburgh Postnatal Depression Scale (EPDS)
Referenz: Cox, J.L., Holden, J.M., and Sagovsky, R. (1987). Detection of postnatal depression: Development of the 10-item Edinburgh Postnatal Depression Scale. The British Journal of Psychiatry, 150(6), 782-786.
Deutsche Validierung: Bergant, A., Nguyen, T., Heim, K., Ulmer, H., & Dapunt, O. (1998). Deutschsprachige Fassung und Validierung der Edinburgh postnatal depression scale. Deutsche Medizinische Wochenschrift, 123(3), 35-40.
Wichtiger Haftungsausschluss: Dieses Online-Screening-Tool ist kein diagnostisches Instrument. Es bietet nur eine Orientierung und kann keine professionelle medizinische Bewertung ersetzen. Wenn Sie Gedanken haben, sich selbst oder Ihrem Baby zu schaden, suchen Sie sofort Hilfe, indem Sie 112 anrufen oder in die Notaufnahme gehen. Eine Wochenbettdepression ist behandelbar. Dieses Tool dient nur zu Informationszwecken. Wir speichern keine persönlichen Gesundheitsinformationen (DSGVO-konform).